...für ein Dresden ohne Barrieren
...für ein Dresden ohne Barrieren

Mobilität in Dresden

Barrierefreie Mobilität spielt für die Bedürfnisse aller Menschen eine große Rolle. Für eine selbstbestimmte und unabhängige Lebensführung ist sie für Menschen mit einer Behinderung eine Grundvoraussetzung. Auch im Bezug zur demografischen Bevölkerungsentwicklung wird die barrierefreie Mobilität ein Faktor der Lebensqualität.

 

In Dresden prägt Mobilität das Stadtleben. Es gibt eine Vielfalt von Mobilitätsmöglichkeiten, die auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Die größte Errungenschaft der letzten Jahre ist dabei der barrierefreie Öffentliche Personennahverkehr. Dieser brachte eine enorme Verbesserung nicht nur für mobilitätsbehinderte Personen, sondern er wird den Ansprüchen vieler Bevölkerungsgruppen gerecht. 

 

Aber auch der Individual- bis hin zum Fußgängerverkehr muss unter den Aspekten der Barrierefreiheit betrachtet werden.

 

Nachfolgend finden Sie Informationen zum ÖPNV, den Schwerbehinderten-Fahrdienst in Dresden sowie zu verschiedene Beförderungsmöglichkeiten.

 

ÖPNV - Öffentlicher Personennahverkehr

Dresdner Verkehrsbetriebe

In Dresden wird ein Niederflurverkehrssystems eingesetzt. Seit vielen Jahren gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB AG) und der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e. V. (LAG SH). Daraus ist das Projekt „ÖPNV für ALLE“ hervorgegangen. Unter diesem Projekt finden Sie viele Informationen zur barrierefreien Gestaltung eines Öffentlichen Personennahverkehrs. Die DVB liefert unter „Schritt für Schritt zum barrierefreien Reisen“ gezielt Informationen.

Wenn auch bis zur vollständigen Nutzung des ÖPNV von mobilitätsbehinderten Personen noch einige Zeit vergehen wird, so sind große Teile bereits ausgebaut und berollbar.
Es werden im Standardfahrplan nur noch Niederflurfahrzeuge eingesetzt. Jedoch werden zusätzlich zum regulären Linienbetrieb einzelne Tatra-Fahrzeuge genutzt oder bei Fahrzeugschäden als Alternative.

Einen besonderen Service bietet die DVB AG mit dem Begleitservice an. Das Angebot ist für Fahrgäste des ÖPNV und ermöglicht gerade mobilitätsbehinderten Personen eine erleichterte Nutzung. Unter der Telefonnummer 0351 8572605 können Sie diesen Service bestellen.

Verkehrsverbund Oberelbe

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) gibt neben Fahrplanauskünften für Bus und Bahn auch zahlreiche Informationen für Auto- und Fahrradfahrer sowie zu den Themen Tourismus und Freizeit.
Viele neue, übersichtlich aufbereitete Informationen zum barrierefreien Reisen gibt es auch für mobilitätseingeschränkte Personen. In Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Sachsen e.V. (LAG SH) wurden zudem weitere nützliche Hinweise aufgenommen, die behinderten oder mobilitätseingeschränkten Personen die eigenständige Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs erleichtern.

Schwerbehinderten-Fahrdienst

Fahrdienst

Als Ausgleich für die Personen, die den ÖPNV nicht oder nur schwer nutzen können, wurde in Dresden die Richtlinie Schwerbehinderten-Fahrdienst geschaffen.

Gäste der Stadt können die Dienste ebenfalls als Selbstzahler in Anspruch nehmen. Es ist zu empfehlen, den Fahrpreis bei der Bestellung abzufragen und evtl. Sonderkonditionen auszuhandeln.

Weitere Informationen zur Nutzung des Schwerbehinderten-Fahrdienst erfahren Sie hier.

Beförderungsmöglichkeiten

Straßenbahn

Im Stadtbild von Dresden sind inzwischen nur noch Niederflurstraßenbahnen zu sehen. Alte Tatra-Bahnen werden zusätzlich zum regulären Linienbetrieb genutzt oder als Ersatz für defekte Niederflurstraßenbahnen.

Den aktuellen Streckennetzplan finden Sie unter Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB AG). Barrierefreie Haltestellen sind darin gekennzeichnet. Zusätzlich kann man sich auch den „Haltestellen-Atlas für Rollstuhlfahrer“ herunterladen oder an einem Service-Schalter der DVB AG geben lassen.

Für einen geübten Rollstuhlfahrer gibt es bei den angegebenen Haltestellen sicher keine Schwierigkeiten bei der Nutzung der Bahn.

Bei nichtbarrierefreien Haltestellen kommt eine herausklappbare Rampe zum Einsatz. Alle Niederflurstraßenbahnen verfügen über diese Rampe ausschließlich an der 1. Tür, an der auch das Rollstuhlsymbol angebracht ist.

Der Mitfahrwunsch sollte dem Fahrer deutlich signalisiert werden, da nur er die Rampe bedienen kann. Es empfiehlt sich dem Fahrer mitzuteilen, wann und wo man aussteigen möchte. Ansonsten benutzen Sie die Wechselsprechanlage in der Bahn. Beachten Sie dabei, dass der Fahrer während der Fahrt nicht mit dem Fahrgast reden darf, sondern nur wenn die Bahn steht.

Bus

Obwohl in der Stadt Dresden ausschließlich mit Niederflurbussen gefahren wird, die über ein Kneeling-System verfügen, ist die Nutzung aufgrund der zu wenigen vorhandenen barrierefreien Haltestellen schwierig. Der Einstieg erfolgt über die 2. Tür. Am sichersten steht man mit dem Rollstuhl entgegen der Fahrtrichtung.

Um nichtbarrierefreie Bushaltestellen nutzen zu können, verfügen die Busse über herausklappbare Auffahrrampen. Der Mitfahrwunsch sollte dem Fahrer deutlich signalisiert werden. Es empfiehlt sich dem Fahrer mitzuteilen, wann und wo man aussteigen möchte.

S-Bahn

Alle Fahrzeuge im S-Bahnverkehr sind in Dresden mit Einstieghilfen ausgestattet.

Bis auf wenige Ausnahmen, sind die Haltepunkte barrierefrei über Lift oder Rampe erreichbar.

Leider ist es notwendig, die Fahrt rechtzeitig anzumelden. Spätestens 30 Minuten zuvor sollten Sie dies unter der Service-Nummer 0351 2068290 (DB Regio Region Südost) tun. Die Navigation erfolgt dort per Sprache über Schlüsselwort oder per Telefontaste. Mehr erfahren Sie im angegebenen Flyer.

Der DB-Servicemitarbeiter leitet Ihre Anmeldung an den Zugbegleiter in der von Ihnen gewählten S-Bahn weiter. Sollte zum Anmeldezeitpunkt eine Verkehrsstörung vorliegen bzw. der Aufzug der Start- oder Zielstation außer Betrieb sein, werden Sie informiert.

Bitte halten Sie sich am Bahnsteig stets in der Nähe der für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste vorgesehenen Fahrzeugtüren auf. Diese befindet sich bei der S-Bahn Dresden am Steuerwagen (entgegengesetzte Seite zur Lok, Rollstuhlsymbol im Türbereich).

Die vorgenannte Regelung gilt für alle Stationen, an denen sich kein ständiges Personal befindet. Für das Zusteigen in Dresden Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt wenden Sie sich bitte mindestens 20 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt der gewählten S-Bahn an die Mitarbeiter des Servicepunktes, die den Einstieg gewährleisten.

Fährschiffe

Die Fährschiffe zur Überquerung der Elbe zwischen

  • Johannstadt und Neustadt
  • Niederpoyritz und Laubegast
  • Kleinzschachwitz und Pillnitz

sind mit dem Rollstuhl nutzbar. Einige Zufahrtswege wurden barrierefrei ausgebaut. Manche Kopfsteinpflaster und steile Neigungen erschweren jedoch den Weg. In Pillnitz ist es problemloser, wenn Sie die Autofähre benutzen. 

Die Fähre Niederpoyritz ist ebenfalls nutzbar, allerdings ist der rechtselbische Zugang sehr steil und zumindest für handbetriebene Rollstühle nur unter besonderer Vorsicht sowie mit erheblicher Schiebe-/Bremshilfe zu bewältigen.

Für den Übergang Fähranleger – Fähre steht bei Bedarf an den Personenfähren der DVB, eine vom Fährmann anlegbare Rampe zur Verfügung. Bei extremer Wasserführung der Elbe (Hoch- bzw. extremes Niedrigwasser) ist jedoch mit Einschränkungen der Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer zu rechnen.

Für die genannten Elbfähren gilt für Personen im Rollstuhl das Zusatzblatt zum Schwerbehindertenausweis mit gültiger Wertmarke zur vergünstigten ÖPNV-Nutzung.

Sächsische Dampfschiffahrt

Die beiden Salonschiffe "Gräfin Cosel" und "August der Starke" sind mit dem Rollstuhl nutzbar und mit einem kleinen Behinderten-WC ausgerüstet. Die anderen Schiffe der größten und ältesten Raddampferflotte der Welt sind nur bedingt zugänglich. Am ehesten geeignet sind da die beiden Raddampfer „Dresden“ und „Leipzig“.

Bei einer Fahrt mit dem Schiff kann man elbaufwärts beispielsweise Pillnitz, die imposante Szenerie der Sächsischen Schweiz oder elbabwärts das Weinbaugebiet um Radebeul und Meißen bestaunen.

Die Hauptanlegestellen der Schiffe befinden sich unterhalb der Brühlschen Terrasse.

Bahnhof

Die beiden Fernbahnhöfe (Bahnhof Neustadt und Hauptbahnhof) sind für Rollstuhlfahrer weitestgehend nutzbar.

Im Hauptbahnhof sind die oberen Bahnsteige mittels fahrstuhl erreichbar.
Die Bahnsteige auf dem Bahnhof Neustadt können inzwischen nach umfangreichen Bauarbeiten mittels Fahrstühlen selbständig genutzt werden.

Behindertenparkplätze sind an den Bahnhöfen vorhanden.

Für Reisevorbereitungen mit der Deutschen Bahn gibt es die Broschüre "Mobil mit Handicap", die an den Schaltern der Bahnhöfe erhältlich ist bzw. im Internet heruntergeladen werden kann. 

Der bundesweite "MobilitätsService" unter Telefon 030 65212888 organisiert  behinderten Personen Hilfen beim Ein-, Aus- und Umsteigen. Tickets können bestellt und Reservierungen vorgenommen werden.  Zusätzlich ist dieses Angebot auch online nutzbar.

Taxen

Die in Dresden verkehrenden Taxen befördern Faltrollstühle problemlos, vorausgesetzt Sie können sich umsetzen.

Einige wenige Fahrzeuge ermöglichen die Beförderung sitzend im Rollstuhl. Dazu sollten Sie sich in der Taxi-Zentrale genauestens erkundigen.

Die allgemeine Funktaxi-Telefonnummer ist 0351 211211.

Personen mit Elektrorollstuhl und diejenigen, die sich nicht umsetzen können, sollten den Fahrdienst für Schwerbehinderte nutzen.

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